Mit einer besonderen Premiere lädt der Roscheider Hof ab Sonntag zu einem neuen historischen Erlebnis ein.
Im Mittelpunkt steht ein zweiteiliges szenisches Führungsformat, das die Geschichte zweier bemerkenswerter Männer erzählt: Vater und Sohn Valdenaire – engagierte Demokraten des 19. Jahrhunderts, die einst selbst auf dem Roscheider Hof lebten und deren Lebensgeschichten eng mit diesem Ort verbunden sind.
Um 11 Uhr begegnen die Besucher Nikolaus Valdenaire, einem französischstämmigen Freiheitsdenker, der nach Trier kam, als die Region noch zum französischen Kaiserreich gehörte – und der im Zuge der Säkularisation den Roscheider Hof erwarb. Seine Führung versetzt das Publikum in die bewegte Zeit der Revolution von 1848, in der sein politisches Engagement ihn immer wieder mit der preußischen Obrigkeit in Konflikt brachte.
Am Nachmittag, um 14 Uhr, folgt die Perspektive seines Sohnes Viktor, der auf dem Roscheider Hof aufwuchs. Als junger Journalist und Idealist wollte er das politische Erbe seines Vaters fortführen. Auch seine Geschichte führt tief hinein in die Wirren des 19. Jahrhunderts – und steht exemplarisch für eine Generation, die zwischen Hoffnung und Rückschlag um demokratische Mitbestimmung rang.
Beide Rundgänge setzen persönliche Schicksale in den größeren Zusammenhang der Revolution von 1848 und machen erfahrbar, wie eng private Lebenswege und politische Umbrüche miteinander verflochten waren.
Die Führungen dauern jeweils etwa 60 Minuten, können unabhängig voneinander besucht werden und verbinden Theater und Geschichtsvermittlung auf eindrückliche Weise – mitten in der authentischen Kulisse des Freilichtmuseums Roscheider Hof.
Die Teilnahme kostet 10,00 € pro Person und Führung.
Kartenreservierungen sind möglich unter buchung@roscheiderhof.de.
Die Führungen finden in Innen- und Außenräumen statt, sind jedoch leider nicht barrierefrei.
