Historische Stätte
Evangelische Kirche Schweinschied
Die Geschichte der evangelischen Kirche von Schweinschied ist mit derjenigen von Löllbach eng verbunden.
Beschreibung
Die Geschichte der evangelischen Kirche von Schweinschied ist mit derjenigen von Löllbach eng verbunden. In einem Kirchenbuch, das im Jahre 1820 für die Pfarrstelle Löllbach-Schweinschied begonnen wurde, ist folgendes zu lesen: "Heute, Samstag den 20.05.1825, wurde der Grundstein zu dieser Kirche in Schweinschied gelegt, an deren Stelle schon eine Kirche gestanden hat, die zwar noch nicht baufällig, aber zu klein und wegen ihrer Bauart zu dunkel war. Wann diese alte Kirche erbaut wurde, darüber konnten gar keine Nachrichten aufgefunden werden".
An anderer Stelle des Kirchenbuches steht, dass die Kapelle zu Schweinschied wie der Chor zu Löllbach war. Der ursprüngliche Turm der Schweinschieder Kirche wurde wohl spätestens im 13. Jahrhundert, die Kapelle etwa um das Jahr 1500 zur gleichen Zeit mit dem Chor der Löllbacher Kirche gebaut. Weil bekannt ist, dass die Schweinschieder Ende des 18. Jahrhunderts nach Löllbach zum Gottesdienst gingen, ist anzunehmen, dass in der Schweinschieder Kapelle nur Amtshandlungen, wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen, gehalten wurden.
Am 13.11.1825 wurde die fertiggebaute Kirche noch als lutherisches Gotteshaus (Kirchenunion erst 1836) eingeweiht. Sie wurde in 150 Jahren dreimal im Inneren und zweimal von außen umgeändert. Als 1834 bei der Orgelbauanstalt der Gebrüder Stumm in Rhaunen-Sulzbach eine Orgel bestellt worden war, musste für sie der Platz neu geschaffen werden. Aus diesem Grund wurde der Chorraum "hinausgeschoben". Der Kirchenraum wurde nach Osten hin um ein Fensterjoch vergrößert. Im Chorraum wurde eine Empore errichtet und hierauf die Orgel gestellt. Der Altar, der hier gestanden hatte, fand einen Platz an der Südseite des Kirchenschiffes neben der Kanzel.
Die Zivilgemeinde baute vor den Westgiebel der Kirche einen stattlichen Turm, und mit ihm kamen neue Glocken von der Glockengießerei Lindemann in Zweibrücken.
Der Dachreiter auf dem Kirchenschiff war nun nicht mehr nötig, weil man das Läuten der neuen großen Glocken jetzt auch im Oberdorf hören konnte.
Die letzte Renovierung der Schweinschieder Kirche erfolgte Anfang 1960. Von der alten Kirche blieben im Inneren nur noch zwei Säulen der Westempore erhalten. Sonst wurde alles erneuert. Die Orgel von 1834 konnte an das Instrumentenmuseum in München abgegeben werden und blieb so der Nachwelt erhalten. Auf der Westempore wurde eine neue Kleinorgel der Orgelbauanstalt Eule aus Bautzen aufgestellt. Das Kirchenschiff bekam neue helle Bänke, die in der Werkstatt von Schreinermeister Coerper in Meisenheim gearbeitet wurden. Altar, Kanzel und ein Ständer für die Taufschale wurden ebenfalls aus Holz hergestellt. Der Ständer der Taufschale zeigt an seiner Vorderseite in einem Relief die Taufe Christi. Die Kanzel erhielt als Bild "Mose empfängt von Gott die Gesetzestafeln". Am Altar sind die zwölf Apostel dargestellt, sodass man das Schweinschieder Gotteshaus auch die "Kirche zu den zwölf Aposteln" nennen könnte.