Kurz danach entstand die Laurentiuskapelle, eine Klosterkapelle, wie Überlieferungen berichteten. Sie stand nicht an der Stelle der heutigen evangelischen Kirche, sondern etwas außerhalb des Dorfes. Die erste Kirche an diesem Ort ist Vermutungen zufolge in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts errichtet worden. Karl der Große schenkte der Wolfersweiler Kirche eine besonders hochwertige Glocke, die aufgrund ihres enormen Wertes im Ersten Weltkrieg sogar vor dem Einschmelzen verschont blieb. Im Zweiten Weltkrieg konnte sie nicht gesichert werden und ist seither verschollen – vermutlich wurde sie eingeschmolzen. Schon sehr früh hielt die Reformation in Wolfersweiler Einzug. Zu diesem Zeitpunkt regierte Herzog Ludwig II von Pfalz-Zweibrücken, der sich zwar nicht öffentlich zu ihr bekannte, die reformatorischen Kräfte in seinem Land aber gewähren ließ. Sein Sohn Kaspar starb 1527 nach 36-jähriger Haft auf der Burg Nohfelden und wurde in der Kirche zu Wolfersweiler beigesetzt. Die Überreste seiner Grabplatte sind heute unter der rechten Empore an der Wand zu sehen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die rund 1.000 Jahre alte Kirche brüchig und es musste ein Neubau errichtet werden. Dafür wurde am 01.09.1786 der Grundstein der heutigen Kirche gelegt. Das Untergeschoss des alten Turms blieb erhalten und viele Steine aus dem Abbruch der maroden Kirche wurden wiederverwendet. Auch das Turmgebälk stammt aus der alten Kapelle, wie die eingeschnitzte Jahreszahl 1586 in einem Balken bezeugt. Die Stumm-Orgel aus dem Jahr 1834 wurde 2021 umfänglich restauriert und erstrahlt in neuem Glanz mit wohlklingenden Tönen. Sie wird bis heute bespielt und zählt zu den ältesten denkmalgeschützten Orgeln im Saarland.
