Direkt neben der modernen Kirche St. Nikolaus, die durch ihre Altarbilder des bekannten Künstlers Georg Meistermann besticht, stehen die Mauerreste eines antiken Kaiserpalastes: Ein etwa 4 Meter hoher Teil eines Kaltwasserbeckens. Kaiser Valentinian I. residierte hier im Sommer, während er den Rest des Jahres in Trier verbrachte. Woher weiß man das? In seiner Konzer Sommerresidenz erließ er mehrere Gesetze, fein säuberlich mit Orts- und Datumsangabe versehen. Auch der römische Gelehrte, Dichter und Staatsbeamte Ausonius verkehrte hier und verewigte die Landschaft vor den kaiserlichen Mauern in seinem Gedicht "Mosella". Von der ehemaligen Terrasse aus hat man einen schönen Ausblick auf Mosel und Saar und die umliegenden Berge. Wahrscheinlich wehte hier ein angenehmeres Lüftchen als zwischen den Trierer Häuserfluchten, wo sich die Hitze staute. Im Tal führte eine wichtige Römerstraße vorbei, die von Metz nach Trier und weiter ans Mittelmeer führte.
Eine Station der Straßen der Römer.
Unser Tipp: Ein Blick in die Pfarrkirche St. Nikolaus lohnt sich. Die von Professor Georg Meistermann gestalteten Altarbilder in der Kirche und in der Krypta gehören zu den bedeutendsten Werken der modernen Kirchenmalerei. Bekannt sind die Orgelkonzerte intern. gefragter Konzertorganisten auf der großen St. Nikolaus-Orgel.
Wer war Ausonius? Decimus Magnus Ausonius war ein bedeutender römischer Dichter des 4. Jahrhunderts nach Christus, der in Trier lebte und mit seinem Werk "Mosella" der Moselregion ein literarisches Denkmal setzte. Geboren um 310 in Bordeaux als Sohn eines Arztes, war er früh mit der römischen Poesie vertraut und unterrichtete in seiner Heimatstadt. Im Jahr 364 wurde Ausonius von Kaiser Valentinian I. als Erzieher des Kaisersohns Gratian nach Trier berufen, wo er fast 20 Jahre lebte und eine erfolgreiche Karriere im Staatsdienst machte. In dieser Zeit verfasste er bedeutende Werke, darunter die "Mosella", in dem er die Schönheit der Moselregion beschreibt.
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